Basisausbildung
Dieser Bereich umfasst das Erlernen der Grundkommandos (Hörzeichen) bis hin zum Hundeführer-Schein oder der Begleithundeprüfung einschließlich Verkehrs- und Verhaltenstest und dem Sachkundenachweis für den Halter.
Bei unserer Vereinsarbeit legen wir vor allem Wert auf den sozialverträglichen Hund und arbeiten deshalb viel in Gruppen mit mehreren Hunden unterschiedlichster Rasse, Größe und Geschlecht. In den Pausen dürfen die Hunde freilaufend miteinander toben und spielen. Das Ganze geschieht natürlich unter Aufsicht der Halter und der Ausbilder, damit jederzeit steuernd eingegriffen werden kann. Auch die Pausengestaltung dient somit der positiven Prägung und Erziehung.
Die 10 Grundkommandos
Komm | Der Hund wird herangerufen, darf nach kurzem Kontakt aber weiterlaufen. |
Hier | Der Hund wird herangerufen und muss sich ruhig vor uns hinsetzen. |
Sitz | Der Hund soll sich hinsetzen. |
Platz | Der Hund soll sich hinlegen. |
Bleib | Der Hund soll in der gewünschten Stellung sitzen, stehen oder liegen bleiben, bis er abgerufen oder abgeholt wird. |
Lauf | Der Hund darf sich frei bewegen. |
Fuß | Der Hund geht neben unserem linken Bein. Die Aufmerksamkeit auf uns gerichtet. |
Aus | Der Hund soll das hergeben, was er im Maul hat. |
Nein |
Der Hund wird auf sein unerwünschtes bzw. fehlerhaftes Verhalten hingewiesen und soll es beenden. |
Steh | Der Hund verharrt in seiner Bewegung und bleibt stehen. |
Hundeführer-Schein
Der Hundeführerschein ist ein Nachweis für fundiertes Wissen rund um den Hund.
Hundehalter sind für ihr Tier und sein Verhalten verantwortlich. Deshalb ist es wichtig, dass sie für diese Rolle ausreichend ausgebildet sind. Das wichtigste Ziel des Hundeführerscheins ist das rücksichtsvolle Auftreten von Hund und Halter in der Öffentlichkeit. Deshalb umfasst die Ausbildung diese drei Säulen:
· Sachkunde des Hundehalters
· Gehorsam des Hundes
· Sozialverträglichkeit des Hundes
Der Hundesportverein Willingen/Upland bietet mit einem fundierten und flächendeckenden Ausbildungsangebot Unterstützung und Hilfe für alle Hundehalter. Die Vorbereitungskurse und Prüfungen zum Hundeführerschein werden nach einheitlichen Kriterien und mit einheitlichen Gebühren durchgeführt. Ausbilder und Prüfer sind ohne Ausnahme durch den DVG/ VDH ausgebildet, geprüft und anerkannt.
Begleithund Prüfung
Hier wird der Hund auf seine Alltagstauglichkeit überprüft. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Verkehrssicherheit, Sozialverträglichkeit, Unbefangenheit und Gehorsam. Die bestandene Begleithundprüfung ist Voraussetzung für alle Hundesportarten und weitere Prüfungen.
Der Hund zeigt im ersten Teil der Prüfung auf einem eingefriedeten Grundstück, dass er sich problemlos von seinem Hundehalter durch verschiedene Situationen und Aufgaben führen lässt. Im zweiten Teil wird sein Verhalten im öffentlichen Raum und im Straßenverkehr geprüft. Die nachgewiesene Alltagstauglichkeit eines Hundes ist eine wichtige Grundlage für ein harmonisches Miteinander von Mensch und Tier - und eine strikte Grundvoraussetzung für alle Hundesportarten.
Vor Prüfungsbeginn muss der Hundehalter bei einem Sachkundetest zunächst nachweisen, dass er über das notwendige Grundwissen der Hundehaltung verfügt. Das Mindestalter des Hundes beträgt 15 Monate. Zur eindeutigen Feststellung der Identität des Tieres ist ein Chip oder eine Tätowierung erforderlich.
Teamtraining Mensch-Hund
Das Mensch- Hund Training gehört zwar nicht zu den angebotenen Hundesportarten ist aber ggf. eine gute Möglichkeit und Grundlage gemeinsam eine Hundesportart auszuüben. Es kann aber auch nur Grundlage sein um mit seinem Vierbeiner gemeinsam viel Freude zu haben. Ziel dieses Trainings ist es, die Verständigung zwischen Hund und Mensch zu korrigieren und zu verbessern.
Im Zusammenleben mit dem Hund kann es immer wieder vorkommen, dass sich ein bestimmtes Verhalten des Hundes als belastend für Hund oder/und Mensch erweist und die Lebensqualität einschränkt ist bzw. Gefahren in sich birgt.
Der Hund ist ängstlich, unsicher, übersteigert aggressiv, hört nicht, bleibt nicht alleine, ist nicht stubenrein, zerstört Gegenstände, verhält sich dem Menschen gegenüber unangemessen, hat Mensch oder Hund gebissen, zieht an der Leine, verträgt sich nicht mit Artgenossen usw..
Für das Verhalten des Hundes gibt es immer einen Grund. Dies gilt es heraus zu finden und dann eine Lösung zu erarbeiten wie man mit dem speziellen Verhalten umgehen kann.
Am Anfang der Verhaltenstherapie steht ein ausführliches Analysegespräch.
In diesem Erstgespräch werden alle Informationen die Hundeführer, Hund und dem nicht gewünschten Verhalten betreffen gesammelt, um ein erstes Bild von der Situation zu bekommen. Im Anschluss,
evtl. bei einem separatem Termin, werden wir uns ein Bild vom Verhalten des Hundes machen. Am Ende der Verhaltensbeobachtung werden erste Trainingsvorschläge unterbreitet und wir werden
gemeinsam die ersten Ziele festlegen.
Bitte bedenken Sie, dass die Änderung eines Verhaltens immer Zeit benötigt. Sowohl beim Menschen als auch beim Hund.
Rally-Obedience
Bei der Sportart Rally-Obedience stehen die perfekte Kommunikation und die partnerschaftliche Zusammenarbeit Mensch-Hund-Team im Vordergrund.
Es werden Übungen aus der Fußarbeit in vielen Variationen verwendet und zu einem immer unterschiedlichen Parcours zusammengestellt. Die Stationen bestehen aus Schildern, die dem jeweiligen Team angeben, was zu tun ist und in welche Richtung es weitergeht. Der Hundeführer nimmt nun seinen Hund bei Fuß und arbeitet den Parcours möglichst schnell und präzise ab.
Das schöne an diesem Sport ist, Hund und Mensch dürfen während ihrer Arbeit ständig miteinander kommunizieren. Der Hund darf jederzeit angesprochen, motiviert und gelobt werden.
*Die Vorraussetzungen für den Rally-Obedience Kurs sind Hundeführer-Schein oder Begleithundprüfung
Hoopers-Agility
Es gibt zwar schon eine Reihe von Hundesportarten, aber bisher sind diese in der Regel nur für Hunde und Menschen geeignet, die agil - daher zum Beispiel der Name Agility -, fit und in ihren Bewegungen nicht eingeschränkt sind. Aber was ist, wenn auf einmal beim Menschen die Gelenke nicht mehr so richtig mitmachen oder wenn der Hund durch körperliche Einschränkungen nicht springen darf? Für diese Vier- und Zweibeiner wurde schon in den 1990er-Jahren eine Hundesportart in den USA entwickelt, welche sich nun auch bei uns etabliert hat und immer mehr begeisterte Freunde findet. Agility- Hoopers basiert auf der Fähigkeit des Hundeführers, dem Hund aus der Ferne Anweisungen zu geben und setzt eine perfekte Abstimmung zwischen Mensch und Hund auf Distanz voraus. Somit können auch Menschen mit Handicap ihren Hund durch den Parcours führen. Und da es keine Sprünge bei diesem Sport gibt, können auch Hunde teilnehmen, die aus gesundheitlichen Gründen nicht (mehr) springen dürfen. Eine Sportart bei der die Geschwindigkeit keine Rolle spielt und die Mensch und Hund viel Spaß macht und die Bindung stärkt!
*Dieser Kurs ist derzeit in Planung
Mantrailing
Beim Mantrailing nutzt man die ausgezeichnete Nase des Hundes für die Personensuche. Diese Suchhunde werden Mantrailer oder Personenspürhunde genannt. Der Begriff Mantrailing kommt aus dem Englischen: Man = Mensch, Trail =nachlaufen/ verfolgen.
Beim Training spielen sogenannte „Versteckpersonen“ die vermisste Person. Der Hund bekommt als Duftstoff eine Geruchsprobe der vermeintlich vermissten Person, z.B. ein
T-Shirt, Socke, Mütze oder ähnliches, und hat dann die Aufgabe diese Person zu suchen. Jeder Mensch besitzt ein individuelles Geruchsbild und verliert pro Minute ca. 20.000 bis 40.000 kleinste Teilchen. Diese Teilchen können fest, oder flüssig sein (Haare, Hautschuppen, Speichel, Atem, Bakterien). Die unsichtbaren Partikel bilden für uns Menschen eine unsichtbare Spur (Trail) und markieren somit für suchende Hunde den Weg. Dabei kann der der ausgebildete Hund die unterschiedlichsten Gerüche und Verleitungen sehr gut auseinander halten und verfolgt nur die Geruchsmerkmale der vermissten Person.
Der Einsatz von Mantrailern dient zum Beispiel vermissten Personen, wie Kinder oder auch kranken oder verletzten Personen. Wer sich mit Mantrailing beschäftigen möchte benötigt viel Zeit für das Training, Bereitschaft und Verständnis um zu lernen und zu lesen was der Hund uns bei der Suche anzeigt.
Als Hundesportverein wollen wir unsere Hunde nach Vorgabe des DVG/VDH an die verschiedenen Leistungsprüfungen heranführen. Das Mindestalter zur Prüfungszulassung beträgt 15 Monate. Voraussetzung für die Teilnahme ist die BH.
Spaß an der Teamarbeit Mensch/Hund ist aber die wichtigste Voraussetzung. Eine ganz besondere Art seinen Hund besser kennen zu lernen und zu vertrauen. Ob junger oder ältere Hund, Maintrailing ist für die meisten Hunde geeignet.
*Dieser Kurs ist derzeit in Planung
Jagdhundeausbildung
Welche Idee steckt hinter der Jagdhundeausbildung in einem Hundsportverein? Wir wollen mit unserer Jagdhundeausbildung nicht in Konkurrenz zu den Kreisjägerschaften mit ihren VGP´s und HZP´s treten, sondern diese für Jagdhunde ohne Papiere, Jagdhundmischlinge und Jagdhunde aus dem Tierschutz anbieten, die nicht zwangsläufig weniger Jagdtalent haben müssen. Ob diese Hunde dann tatsächlich jagdlich geführt werden, mag jedem selbst überlassen sein. Artgerechte Ausbildung und Beschäftigung ist unser Ziel. Wir sind der Meinung das hier jeder Hund seine Chance bekommen sollte. Vorbild ist hier der VBJ in Bayern.
Ob Welpe, Junghund, lebenserfahrene Hund oder Hunde die in Teilbereichen einer Jagdlichen Prüfung ihre Vorgaben nicht erfüllt haben, jedes Mensch- Hundteam ist willkommen. Wir arbeiten mit Dummies, Schleppwild, Schweiß, auf dem Gelände des Hundesportvereins, im Gelände, und auch am und im Wasser. Auch das Trainieren des Sozialverhaltens wird nicht vernachlässigt. Das wichtigste ist aber, dass Hundeführer und Hund Spaß dabeihaben. Dennoch wollen wir auch diejenigen unterstützen, die an einer jagdlichen Prüfung teilnehmen möchten. Einzelheiten und individuelles Training in der Gruppe sollte in einem persönlichen Gespräch erörtert werden.
Fährtenarbeit
Nach erfolgreich absolvierter Begleithundprüfung kann sich der Hundeführer entscheiden, ob es ihm Spaß macht und der Hund die optimale Nasenveranlagung hat, um als reiner Fährtenhund oder in allen drei Disziplinen Fährte, Unterordnung und Schutzdienst ausgebildet werden soll. Beginnen wir mit der "Fährtenarbeit" generell.
Zunächst legt man selbst eine "Fährte", und zwar als Gerade und am Ende legt man "Leckerchen" oder ein dem Hund gehörendes Spielzeug ab. Auf jeden Fall muss das Ziel mit einem Erfolgserlebnis für den Hund verbunden sein.
Beim Legen darf er übrigens zuschauen, damit stimuliert man ihn (da man die Fährte selbst legt, lässt man ihn zurück - er verfolgt wachsam sein "Herrchen"). Im Verlauf des Trainings legt man dann Wellenlinien, rechte oder auch spitze Winkel und mehrere Gegenstände auf eine Fährte, die der Hund auffinden soll und schafft er es, wird er gebührend gelobt. Hier gibt es dann später "richtige Profis", die noch nach drei Stunden und unabhängig von der Witterung fast 2 km lange Fährten verfolgen und alle ausgelegten winzigen Gegenständen finden.
Dummy Training
Beim Dummy Training werden Hunde im Gelände zum waidgerechten Apportieren ausgebildet, wobei statt der angeschossenen oder toten Jagdbeute eine Attrappe (Dummy) verwendet wird.
Ursprünglich wurden bestimmte Hunderassen, die Retriever, für die Jagd auf Wasservögel zum Apportieren nach dem Schuss gezüchtet. Um bei der Hundeausbildung auf totes oder gar lebendes Wild verzichten zu können, wird mit Dummys gearbeitet. Diese bestehen meist aus Segeltuch- bzw. Canvasstoff-Säckchen, die mit Kunststoffgranulat oder Sägemehl gefüllt sind.
In der Zwischenzeit hat sich diese spezielle Art der Ausbildung zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt, die zwar immer noch den Grundgedanken der Jagdausbildung verfolgt, aber von vielen aus rein sportlichen Gesichtspunkten betrieben wird. Durch wechselndes Gelände und unterschiedlichste Apportieraufgaben ist dies eine sehr anspruchsvolle, interessante und abwechslungsreiche Arbeit für den Hund, die ihn körperlich und geistig fordert. Das gute Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund sind die Basis jeder erfolgreichen Dummyarbeit. Für eine gute Ausbildung von Hund und Hundeführer sollte man 1-2 Jahre einplanen.